Die Libellen faszinieren mich besonders darum, weil sie einen viel kleinräumigeren und direkteren Bezug zu ihrem Lebensraum haben, als grössere Tiere wie etwa die Vögel. Und doch sind sie von Auge sichtbar, können gut mit einem Feldstecher beobachtet werden, und bieten dabei Einblick im einen spannenden und auch noch farbenprächtigen kleinen Mikrokosmos.

 

Libellen fliegen meist zwischen 10h morgens und 17h abends und sie lieben sonniges Wetter. Das entspricht mir sehr.

Mit Libellen beschäftige ich mich erst seit knapp 10 Jahren. Ich bin auf sie aufmerksam geworden auf meinen Ranger-Touren im Aargauer Reusstal, wo ich in einem wahren Libellen-Dorado Naturschutz-Aufsicht machen darf. Sie kommen genau dann hervor, wenn die Vögel sich langsam zum Brutgeschäft zurück ziehen, und haben so in den ornithologisch eher statischen Sommermonaten meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

 

"Entdeckt" wurde ich dann von Gerhard Vonwil, einem gestandenen Libellenexperten aus dem Reusstal. Er hat mich fürs Libellen-Monitoring ausgebildet, und mir die Kunst der Exuvien-Bestimmung näher gebracht.

 

Seither führe ich im Sommer für verschiedene Auftraggeber Erhebungen, Monitoring und Erfolgskontrollen durch.

Noch bin ich auf diesem Gebiet ein Lernender. Ich interessiere mich zwar auch für andere Insekten wie Schmetterlinge oder Heuschrecken... Doch über Libellen weiss ich noch nicht genug, um dieses Fachgebiet schon zu verlassen.

Aber immerhin schon genug, um mein Wissen weiter zu geben!

 

Ich habe im Rahmen meiens Studiums einen Vertiefungskurs "Libellen kennen und fördern" (LKF) konzipiert.

Dieser wurde 2012 zusammen mit BirdLife Zürich zum ersten Mal durchgeführt.

Dabei hat sich gezeigt, dass durchaus Interesse für dieses Thema vorhanden ist, und dass die bisher sehr kleine Szene von Libellenschützern durchaus noch weiteren Aufschwung vertragen könnte.

 

Seither finden jährliche Libellen-Grundkurse statt, bei denen ich mich gerne an der Leitung beteilige, ohne mich dabei an einen festen Arbeitgeber zu binden. So bin ich offen für die Zusammenarbeit mit sämtlichen Sektionen von BirdLife Schweiz, oder anderen Organisationen, die gerne einen Libellenkurs anbieten möchten.

 

Seit 2015 arbeite ich zudem mit Unterstützung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) zusammen mit dem schweizerischen Datenzentrum (CSCF) und dem Partnerbüro FORNAT an der Entwicklung einer Smartphone-App zur Bestimmung und Meldung von Libellen.

 

Auch weitere Projekte und Visionen sind vorhanden, und so wie es aussieht werden mich die Libellen wohl noch ein paar Jahre beschäftigen.